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Der König des Weltalls

Das Bild des Königs oder der Königin steht heute oft für die Bezeichnung der Würde und der daraus erwachsenden Kraft für uns Menschen. „Hinfallen, aufstehen Krone richten, weitergehen“ ist ein landläufiger Spruch dafür geworden, uns nach einer Niederlage wieder in unsere Würde zu erheben.

Wir feiern heute das Fest „Christkönig“. Dieses Fest ist „…ein Ideenfest, das Pius XI. (1922 – 1939) im Jahr 1925 zum Andenken an das 1.600jährige Jubiläum des Konzils von Nizäa (325) eingeführt hat. In Anbetracht der in Europa zerfallenden Monarchien legte der Papst besondere Betonung auf das Königtum Christi.“ Was kann uns dieses Fest, das auch „Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls“ genannt wird, sagen? König des Weltalls. Vielleicht können wir uns diesem Fest von dieser Sicht aus annähern.

„Jesus Christus, der König des Weltalls.“ Diese Sicht weitet unseren Horizont. Es weitet unseren Blick auf Jesus Christus, auf seine Christuswirklichkeit. Wir sind es gewohnt, ihn als Bruder, als Herrn, als Sohn, als Erlöser, als Auferstandenen, als Tröster … zu bezeichnen und auch anzusprechen. Doch die Weisheit der Bibel und anscheinend auch die Weisheit der Theologen und der Kirche weist schon lange darauf hin, dass Jesus Christus größer ist als diese Bilder.

„Er ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen. Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand.“
So beschreibt es der Apostel Paulus an die Gemeinde in Kolóssä. Jesus Christus also, die alles umfassende Wirklichkeit der Erde und des Himmels! Das Bild des „unsichtbaren Gottes“. Welch schöne Bilder, die Paulus uns hier anbietet. Alles ist also in ihm erschaffen, lebt in ihm, wird in ihm vollendet, lebt ihn ihm fort. Er also die Wirklichkeit in allem, was ist, was lebt auf der Erde, in uns, um uns, im Kosmos.

„Jesus Christus, der König des Weltalls.“ „Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles auf ihn hin zu versöhnen.“ Er, Jesus Christus, symbolisiert in seiner allesumfassenden Weite die Ganzheit und die Verbundenheit, die alles einschließt, was es in uns und in Welt und Kosmos gibt. Denn nur die versöhnte Ganzheit, die Integration, wie wir es heute nennen, macht uns ganz, lässt uns klar sehen, macht uns heil und versöhnt.

Dieses Fest möchte also jene Christuswirklichkeit beschreiben, welche alles miteinschließt und versöhnt. Denn nur, wenn wir unser Leben so verstehen, wahrnehmen und leben, werden wir an jener Erlösung teilhaben können, welche Jesus Christus uns erfahrbar machen möchte. „Durch ihn haben wir die Erlösung“, so Paulus.

Dieses Bild, diese Wirklichkeit, diese Erfahrung wird uns geschenkt, wenn wir die Geteiltheiten, die Getrenntheiten, in die wir hineingeboren wurden, akzeptieren, sehen lernen und in uns integrieren. Wenn wir lernen zu sehen, „dass alles eins ist“, können wir die Erfahrung der Erlösung machen, so der Benediktiner Willigis Jäger.

„Jesus Christus, der König des Weltalls.“ Dieses Fest möchte unseren Blick, möchte unsere Erfahrungsmöglichkeiten, möchte unser Bewusstsein weiten, weiten hin auf die Möglichkeiten und die Bilder, welche uns die Christuswirklichkeit, die sich in uns und in allem, was ist, zeigt, erfahrbar macht. Deswegen können wir den landläufigen Spruch, „Hinfallen, aufstehen Krone richten, weitergehen“, auch weiter bemühen, um uns unserer Würde bewusst zu werden.

Das Fest Christkönig möchte uns diese Würde neu bewusst machen und sie in uns stärken. Eine Würde, die wir in uns tragen, die aber auch alles erfüllt, was sich auf der Welt und im Kosmos bewegt.

Sascha Heinze

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