Lebensraum für Spiritualität und Begegnung

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Raum für Geist und Leben

„Wo immer ich auch bin, will ich mir vorstellen, mit allen Geschöpfen zusammen im Coenaculum von Jerusalem zu sein, wo die Apostel den Heiligen Geist empfingen. Und so, wie die Apostel dort mit der heiligsten Maria zusammen waren, stelle auch ich mir vor, dort mit meiner mehr als geliebten Mutter Maria und mit dem mehr als geliebten Bräutigam Jesus zusammen zu sein.       

Ich bin sicher, dass diese als meine besondersten Fürsprecher die Fülle des Heiligen Geistes auf mich und die anderen [Geschöpfe] herabsteigen lassen werden. Und so wünsche ich, dass sich diese Fülle des Geistes des Herrn in mir  vermehrt. In jedem winzigen und in allen Geschöpfen, in einem jeden usw.  Augenblick will ich immer mit allen Geschöpfen in diesem Coenaculum sein. Und noch öfters als ich kann, will ich mir vorstellen, dass über uns die Fülle, der Vollbesitz des Heiligen Geistes herabsteigt, während ich und die anderen Geschöpfe usw. im Coenaculum weilen“ (Vinzenz Pallotti, OOCC X, 86 f.).

Gehen wir heute noch einmal zurück nach Pfingsten. Dem Geschehen, das uns Menschen, das der Kirche Gemeinschaft, Verbundenheit, Vielfalt, Berufung und Charisma schenkt. Wir betrachten heute das Pfingstbild, das Vinzenz Pallotti für die Kirche der Gemeinschaft in San Salvator in Onda, mitten in Rom, malen ließ. Es zeigt eine Lieblingsszene Pallottis, nämlich das Pfingstereignis. Maria ist mit den Jüngern versammelt im Abendmahlssaal, dem „Coenaculum“, wie er es nennt.  Das Coenaculum ist ein spiritueller Ort, der verschiedene Phasen in sich vereint, immer wiederholt, nie statisch oder bloß ein Ort „bleibender spiritueller Geborgenheit“, wie es Brigitte Proksch in ihrem Buch schreibt, ist.

Der Ort des Abendmals, der Ort des Übergangs und der Ort der Erwartung und der Sendung durch den Geist. Gemeinschaft, Loslassen, Abschied – der Ort des prozesshaften Lebens. Der Ort der Erwartung, der Hoffnung, des Fragens, des Suchens, des gemeinsamen Wartens, der Unsicherheit, des Schon-und-noch-nicht, der Hoffnungslosigkeit, der Hoffnung, des Wartens, des Zweifels, des Geistes. Das Coenaculum ist also Ort, Erlebnisweise, Erfahrungsraum unsers Lebens im Alltäglichen, im Gemeinschaftlichen, in der Familie, im Beruf, im persönlichen Leben. Es geht darum, dass wir das, was wir erleben und erfahren, bewusst wahrnehmen.

„In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach.“ Jesus ruft einen Menschen, sich dem Leben zu stellen, er möchte einem Menschen helfen, sich selbst bewusst zu werden, indem er mit ihm Gemeinschaft pflegt. „Und als Jesus in seinem Haus bei Tisch war, siehe, viele Zöllner und Sünder kamen und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.“  

Jesus erschafft für ihn für einen Augenblick, für ein Essen lang ein Coenaculum, einen Raum des Lebens, in dem Leben sich ereignen kann, in dem Wandlung möglich werden kann, in dem Geborgenheit, Wahrheit, Verantwortung und Klarheit Ort und Möglichkeit bekommen, sich zu zeigen und sich entfalten zu können. In diesem Raum, an diesem Ort, den wir für uns hier, den jeder und jede für sich selbst, in der Familie, in der Beziehung, in der Gemeinde, im Verein, in der Gruppe, in der Kirche, in der Gesellschaft schaffen kann, in diesem Raum, an diesem Ort kann Verwandlung, kann Sendung durch den Geist für jede und jeden möglich und Wirklichkeit werden. Es kann möglich und wirklich werden, wenn wir uns trauen, und wenn wir es schaffen, Orte der Wahrheit, Orte der Erfahrung von Gemeinschaft, Orte von Erfahrung von Leid und Tod, Orte der Erfahrung von Geborgenheit, von Gehaltensein, von Selbst-sein-dürfen, zu schaffen und zu erschaffen. Orte, an denen Menschen sich trauen, sich zu zeigen wie sie sind. Orte, an denen das Eigene entdeckt werden kann. Wenn wir es schaffen, den Platz, wo wir gerade sind, zu einem Coenaculum zu machen, dann kann Leben Raum bekommen, dann kann der Geist wirken, weil der Mensch sein kann.

Der Geist ist nicht gebunden, der Geist wirkt, wo er will und wie er will. Wir sind gerufen, diesem Geist Ort, Raum und so Möglichkeit zu schenken, damit wir alle durch diesen Geist Leben in Fülle erfahren können. Vinzenz Pallotti hat diese Weite, hat diese Möglichkeit des Lebens gesehen und war deshalb in diese Szene aus der Apostelgeschichte verliebt. Er nennt es in seiner Sprache so:

„Wo immer ich auch bin, will ich mir vorstellen, mit allen Geschöpfen zusammen im Coenaculum von Jerusalem zu sein, wo die Apostel den Heiligen Geist empfingen. Und so, wie die Apostel dort mit der heiligsten Maria zusammen waren, stelle auch ich mir vor, dort mit meiner mehr als geliebten Mutter Maria und mit dem mehr als geliebten Bräutigam Jesus zusammen zu sein.

Ich bin sicher, dass diese als meine besondersten Fürsprecher die Fülle des Heiligen Geistes auf mich und die anderen [Geschöpfe] herabsteigen lassen werden. Und so wünsche ich, dass sich diese Fülle des Geistes des Herrn in mir  vermehrt. In jedem winzigen und in allen Geschöpfen, in einem jeden usw.  Augenblick will ich immer mit allen Geschöpfen in diesem Coenaculum sein. Und noch öfters als ich kann, will ich mir vorstellen, dass über uns die Fülle, der Vollbesitz des Heiligen Geistes herabsteigt, während ich und die anderen Geschöpfe usw. im Coenaculum weilen“

Sascha Heinze SAC

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