Lebensraum für Spiritualität und Begegnung

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Kämpfe den guten Kampf

Wir werden nach wie vor mit für uns oft schwierig zu bewältigenden Nachrichten konfrontiert. Krieg und Teilmobilmachung der russischen Streitkräfte, Gas und Energienot, Preisteuerungen, Klimawandel usw. Hier gelassen und bei sich zu, ist bei der Beschäftigung mit solchen Nachrichten nicht leicht. Innere Auseinandersetzungen, Reflexionen und Gespräche können uns helfen, mit diesen Ereignissen besser umzugehen.

„Strebe nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist“, schreibt Paulus an Timotheus. „Ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist.“

Stelle dich in die Verbundenheit mit Gott, mit dem Leben, mit dir selbst, um von den Gedanken, Gefühlen, Ängsten, Sorgen und Nachrichten nicht aufgefressen und verängstigt zu werden. Ergreife das Leben, ergreife das ewige Leben. Ergreife dein Leben. Jede und jeder von uns kann sich potentiell zu sich selbst verhalten, wenn uns nicht eine Krankheit oder eine psychische Störung daran hindert. Jede und jeder von uns kann also Stellung nehmen zu dem, was auf mich zukommt, zu dem, was mich beschäftigt an Nachrichten, an Befürchtungen, an Ängsten.

„Ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist.“ Ergreife die Möglichkeit, dich in dein Leben zu stellen, eine Möglichkeit, die dir gegeben ist, über die Befindlichkeiten der Realität hinaus. Das bedeutet, jede und jeder von uns hat die Möglichkeit, mit sich und dem, was sie oder ihn beschäftigt, umzugehen. Wir sind also unseren Gefühlen und Emotionen, die uns bei manchen Nachrichten, bei Krankheit, oder bei schwierigen Lebenssituationen beschleichen, die uns vielleicht ängstigen oder verunsichern, nicht hilflos ausgeliefert. Wir haben auch in diesen Situationen die Möglichkeit, das Leben zu ergreifen.

„Strebe nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut!“ Lass das Leben, lass die Gerechtigkeit, den Glauben, die Liebe, die Sanftmut, nicht aus den Augen, sondern „kämpfe den guten Kampf des Glaubens“, des Lebens. Ja, ob es uns gefällt oder nicht, das Leben ist oft ein Kampf. Ein Kampf für manche leider auch auf den wirklichen Schlachtfeldern der Welt. Ein Kampf um Standhaftigkeit, also ein Kampf stehen zu bleiben trotz Ereignissen und Erfahrungen die uns den Boden unter den Füssen unsicher machen können. Ein Kampf um Frömmigkeit, also in der Auseinandersetzung mit den Fragen über Leben, Tod, Krankheit, mit den Grenzen des Lebens und der Möglichkeit einer Auferstehung. „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben.“

Wenn wir sehen und akzeptieren, dass wir uns mit den Ereignissen und Erfahrungen des eigenen Lebens auseinandersetzen können, damit wir am Leben nicht verzweifeln, sondern damit wir einen Umgang mit der Realität des Lebens finden, wenn wir das verstehen und akzeptieren, dann können wir fähig werden, das Leben zu ergreifen. Das heißt handlungs- und umgangsfähig mit dem Leben zu werden. Heute nennen wir das Resilienz. Also Fähigkeiten und Möglichkeiten abrufen zu können, wie ich mit den auftretenden belastenden Situationen in meinem Leben umgehen kann.

Glaube, Gott, können Resilienzfaktoren in unserem Leben sein. Selbst in der ausweglosen Situation des reichen Mannes im Evangelium findet sich ein Resilienzgedanke. Zunächst heißt es: „Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte.“ Nun schafft es der Reiche, sich in seiner ausweglosen Situation zu erheben, von sich wergzusehen und an seine Brüder zu denken. „Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn, also Lazarus, in das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.“ Der Reiche schafft es, Einsicht in sein Verhalten zu bekommen, er kommt zu einer Stellungnahme, er ergreift das Leben, in Form dessen, dass er an seine Brüder denkt und für sie bittet, damit ihnen nicht Ähnliches geschieht.

Und auch Jesus nimmt Stellung mit den Worten, die er Abraham in den Mund legt: „Darauf sagte Abraham zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.“ Jesus stellt die Frage: Wann ist der Mensch bereit, sich dem Leben wirklich zu stellen? Wenn er ein Wunder erlebt und einer von den Toten aufersteht? Oder wenn er, wenn sie sich den Überlieferungen stellen. Wenn sie sich mit dem auseinandersetzen, was die Biographie, die Tradition, die Religion, die Werte, die Ethik, das Gemeinwesen und die Bibel als Spiegel anbieten, um mit dem eigenen und dem fremden Leben verantwortungsvoll zuzugehen. Jesus gibt einen Hinweis darauf, wie wir mit dem Leben umgehen sollen. Er weist uns darauf hin, uns immer auch im Spiegel der Werte, der Überzeugungen, der Religion, der Wirklichkeit um uns anzusehen und uns mit dieser Begegnung durch Reflexion auseinanderzusetzen. Um so das Leben zu ergreifen und zu lernen, wie wir verantwortungsvoll in mit den Situationen unseres Lebens umgehen können.

„Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lázarus, dessen Leib voller Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. „Der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von Weitem Abraham und Lázarus in seinem Schoß.“

Und noch einmal Paulus als Antwort darauf: „Du, ein Mann Gottes, strebe nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist.“

Sascha Heinze SAC

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