Lebensraum für Spiritualität und Begegnung

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Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

Jesus Christus verkörpert in seiner Person die ganze Wirklichkeit und weist uns auf sie hin. Auf eine Wirklichkeit, die größer und umfassender ist, als das, was wir als Menschen sind. Jesus Christus verkörpert das Jetzt, die Ewigkeit und alle Zeitlosigkeit. Sprich, in ihm ist das lebendig und verwirklicht, was wir Inkarnation, also Fleischwerdung Gottes nennen und was wir an Weihnachten feiern. Diesen Hinweis geben uns die beiden schönen Lesungen, die wir eben gehört haben. Die Lesungen deuten an, dass alles, was wir als sichtbare und als unsichtbare Welt wahrnehmen und glauben, ihren Ursprung, ihre Konkretion, ihre Begleitung, ihre Verbundenheit, ihre irdische und ihre kosmische Wirklichkeit in und aus Gott hat, und von ihm durch und durch erfüllt ist. Beide Wirklichkeiten existieren zusammen und getrennt voneinander, und sind eigentliche eine Wirklichkeit.

„Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjóna; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“ Und: „Ich aber sage dir: Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.“

In diesen Bildern wie Sohn Gottes, Vater im Himmel, du bist Petrus der Fels, Schlüssel des Himmelreiches, Himmel und Erde … wird diese Dualität, die sich in Gott aufhebt, beschrieben. Was bedeutet das? Dass es eine Verbindung gibt zwischen Himmel und Erde, und dass wir Menschen, in diesem Falle Petrus, quasi einen Auftrag, einen göttlichen Auftrag zur Gestaltung der Welt und der Kirche bekommen haben. Und dieser Auftrag ist ein Zeichen dafür, dass es eine Vebundenheit zwischen Himmel und Erde gibt, die an solchen Beispielen für uns sichtbar wird. Es bedeutet, dass wir in Gott leben, uns in ihm bewegen und in ihm sind, wie es Paulus einmal schreibt. Hier auf der Erde als Menschen mit einer göttlichen und einer menschlichen Natur, die sich in unser Ich und unser Selbst teilt, aber dennoch ein Ganzes ist in der Wirklichkeit Gottes. Das bedeutet, dass wir immer in guter Verbindung mit uns, mit unserem Ich, das den Willen, das Wollen, die Handlung umfasst, und unserem Selbst, welches das Innere unseres Wesens, das Göttliche in uns, unser innerster Bezugspunkt ist, sind.

Wenn wir das verstehen, erspüren, glauben und leben, dann können wir immer wieder unser Eins-Sein spüren und wahrnehmen. Dann haben wir eine Heimat, eine Verbundenheit mit Gott, mit den Menschen, mit der Natur, mit dem Kosmos, die uns öffnet für die anderen, für die Welt. Wenn wir das verstehen, dann haben wir Raum, unser Ich zu entfalten, indem, dass wir frei und kreativ sein können, indem, dass wir Entscheidungen mit innerer Zustimmung treffen können, indem ich mich als Persönlichkeit entwickle und mit mir abstimmen kann, mit mir und mit der Welt um mich.

Wenn wir das erkennen und verstehen können, dann verstehen wir, wer Jesus als der Christus war und ist. Wenn wir das erkennen und verstehen können, dann begreifen wir ein Stück mehr unser Menschsein in seiner ganzen Dimension, also in ihrem Eingebundensein in Gott, der die tiefste Weisheit unseres Lebens ist.

„O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege! Denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat ihm etwas gegeben, sodass Gott ihm etwas zurückgeben müsste? Denn aus ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.“

Sascha Heinze SAC

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