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Es geht um die Liebe
„Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.“ - Predigt zum Gründonnerstag 2023

„Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.“ So beginnt Johannes seine Erzählung über das Pascha, das Jesus mit den Seinen gefeiert hat.

„Da er die Seinen liebte.“ Es geht um die Liebe. Liebe blickt über sich selbst hinaus. Liebe hat die, hat den anderen im Blick. Liebe sieht nicht nur die eigenen Bedürfnisse und das eigene Wohlbefinden, das eigene Gleichgewicht. Liebe ist ein Geschehen in Beziehung. Beziehung, die wir analog und auch digital leben können. Es geht um den Blick, um das Gefühl für den anderen, für die andere.

Die Liebe ist der erste Ausgangspunkt im Leben Jesu. Er hat sich dabei aber nicht selbst übersehen. Er wusste wie wenige Menschen vor und nach ihm, wer er war, was seine Sendung, was seine Botschaft, was seine Beziehung zu Gott, was seine Beziehung zu den Menschen war. Er wusste es, weil er sich als Mensch seiner göttlichen Natur bewusst war, weil er die Verbundenheit mit Gott gespürt und gelebt hat. Deswegen war er auch fähig, von sich weg auf andere zu sehen. Deswegen konnte er die anderen lieben, sich ihnen zuwenden, ihnen dienen, ohne sich zu verlieren.

Und das „bis zur Vollendung“. Das heißt, bis zu seinem Tod. Und da er die Seinen liebt, gibt er vor seinem Tod noch einmal den Hinweis, worum es ihm geht. Es geht ihm um die Liebe. Um die Liebe, die der/dem anderen dient. Um die Liebe, die die Not, das Bedürfnis, die Schmerzen, die Armut, die Obdachlosigkeit, die innere Leere des/der anderen wahrnimmt und sich tröstend, helfend, stützend, haltgebend, verstehend, zuwendend auf die/den anderen einlässt und sich an ihre/seine Seite stellt, setzt, legt.

Damit wir dies wirklich und gut können, ist es wichtig, uns selbst gut zu kennen. Ist es wichtig zu wissen, wo unsere eigenen Schwachpunkte, wo unsere Schatten, wo unsere Grenzen liegen. Denn sonst sind wir schnell verbraucht, da wir sonst manchem inneren Überforderungsimpuls erliegen.

Jesus konnte mit Petrus selbstbewusst in einen Dialog treten, da er genau wusste, was er tat. „Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.“

Wir sollen aneinander Anteil haben. Das geschieht nur, wenn wir miteinander in Beziehung treten. Was eignet sich dafür besser als ein Mahl? Das wussten die Juden zur Zeit Jesu, überliefert aus ihrer Tradition. Das hat die junge Kirche in der Feier des Abendmahles übernommen. Das setzt die Kirche in der rituellen Feier der Eucharistie fort. Kirche als Gemeinschaft, die miteinander in Beziehung steht, die umeinander weiß, die einander hilft, stützt und das Leben und die Gesellschaft mitgestaltet. Eine Gemeinschaft, die einen Blick füreinander und aufeinander hat. Eine Gemeinschaft, die sich auf die Erfahrungen Jesu, auf die Erfahrungen der Väter und Mütter im Glauben stützt, eine Gemeinschaft, die sich in achtsamer Liebe begegnet.

Dieses Beispiel gibt Jesus uns heute und gibt uns diese gemeinsame Feier der Eucharistie heute Abend.

Sascha Heinze SAC

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