Lebensraum für Spiritualität und Begegnung

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Die Zärtlichkeit Gottes

Papst Franziskus spricht immer wieder von der Zärtlichkeit. Von der Zärtlichkeit Gottes, mit der wir uns begegnen sollen. Wir nehmen diese Zärtlichkeit traditionell wieder im Advent und an Weihnachten wahr. Der Advent lockt durch seine romantische und zärtliche Stimmung, Kerzenschein, Glühwein, Weihnachtsfeiern. Auch das Neugeborene in der Krippe, die Zugewandtheit Marias und Josefs, der Hirten und der Tiere vermitteln uns ein Bild der Zärtlichkeit und des Friedens. Sehnsüchte, die uns Menschen durch unser Leben begleiten. Und doch oft nur Sehsüchte bleiben, da vielerlei Umstände eine Erfüllung behindern.

Es geht aber nicht in erste Linie um die romantische Sehnsucht, die uns über die Adventsmärkte und die Krippendarstellungen vermittelt wird. Es geht um existenzielle Sehnsüchte, nach Raum, Schutz und Halt, nach dem Lebenmögen, nach der Kraft ich selbst zu sein und nach einem sinnvollen und erfüllten Leben. Wenn uns diese Komponenten fehlen, fehlen existentielle Dinge wie Halt, Beziehungen, Selbstvertrauen und Sinn. Diesen zur existenziellen Erfahrung zu verhelfen, sind wir als Christ:innen, sind wir als Menschen beauftragt. Beauftragt für uns selber, aber auch für andere. Wir sind hier in eine Entscheidung und in Entschiedenheit gerufen.

„So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern.“„Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist.“

Das ist der eigentliche Auftrag, den die Bibel, den Gott, den Jesus uns gibt. Sich kümmern. Die letzten Sonntage haben wir hier in den Lesungen immer wieder von der Wachsamkeit gehört. Wach und aufmerksam sein, wie es mir geht, was ich brauche, um existentiell gut leben zu können, aber mit dem gleichen Blick die anderen im Blick zu haben. Damit ich spüre und sehe, was sie für ihr Leben brauchen.

„Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.“

Das ist der Auftrag, der uns gegeben ist. Dabei geht es nicht um die rein mechanische Erfüllung von Grundbedürfnissen. Es geht um die Begegnung. Es geht darum, dass sich Menschen gesehen, geachtet, wertgeschätzt fühlen. Beide Texte, die wir heute gehört haben, sprechen von diesen Haltungen, sprechen so von der Zärtlichkeit Gottes, sprechen von der Zärtlichkeit, zu der wir Menschen gerufen sind und zu der wir meistens auch fähig sind, wenn wir uns auf die Situationen, die sich uns zeigen, einlassen, ja, wenn wir uns davon berühren lassen.

Was von uns gefordert ist, ist eine Entscheidung. Die Entscheidung, uns in diese Haltung der Zärtlichkeit hineinzuwagen, uns dieser Haltung zu öffnen. Mit Augen, Mund und Hand, um uns diese Zärtlichkeit Gottes und die Zärtlichkeit unseres Menschseins zu zeigen und zu spiegeln. Dafür ist Gott Mensch geworden und wird es durch uns und in uns immer wieder neu. Wenn wir diesen Weg versuchen, beschreiten wir den Königsweg Jesu. Ihn feiern wir heute, wenn wir Christkönig feiern.

Sascha Heinze SAC

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