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Der Weg der Menschwerdung

Vielleicht hat jemand von euch einen Adventskalender mit den kleinen Türchen zu Hause oder erinnert sich an diesen. Jeden Tag des Advents kann man ein Türchen öffnen und bekommt eine Süßigkeit oder eine andere Überraschung angeboten. Andere Adventskalender bieten uns Texte für jeden Tag des Advents. Diese Adventskalender helfen uns die Zeit des Wartens auf Weihnachten zu überbrücken und zu gestalten, und sie führen uns auf unterschiedliche Weise hin zum Fest der Geburt Jesu.

Diese Adventskalender können uns auch lehren, dass es Wege hin zu einem Ziel, hin zu einer Erwartung gibt, und dass wir diese Wege Schritt für Schritt gehen müssen. Manchmal ungeduldig, manchmal mühsam, manchmal sehnsuchtsvoll, manchmal erwartungsfroh. Manchmal haben wir schon mehrere Türchen im Voraus geöffnet, haben wir schon Texte der kommenden Tage gelesen, weil uns die Ungeduld, die Neugier dazu bewogen hat. Was wir also oft brauchen, ist Geduld und Trost, dass wir den Mut, die Ausdauer, und den langen Atem haben, einen Weg, der vor uns liegt, auch Schritt für Schritt zu gehen. Denn manche Wege lassen sich nur Schritt für Schritt bewältigen. Manchmal haben wir das Gefühl, im Leben etwas versäumt zu haben, manchmal zerrt etwas an unserem Leben, weil wir Entwicklungsschritte ausgelassen, verdrängt oder übersprungen haben.

Wenn wir nun auf dem Weg nach Weihnachten sind, wenn wir nun auf dem Weg zum Fest der Inkarnation Gottes in den Menschen, in die Welt sind, dann wissen wir auch aus mancher Erfahrung, dass Inkarnation, das Menschwerdung ein Prozess ist, der für uns oft nicht ganz leicht, nicht ganz verständlich, nicht ganz greifbar verläuft. Und doch ist es der Weg, den Gott vorschlägt, damit wir ganz Mensch werden können. Inkarnation, Menschwerdung bedeutet Entwicklung, menschliche, ethische, spirituelle, geistige und intellektuelle Entwicklung in uns zuzulassen, zu unterstützen und zu fördern, damit wir so zu unserer Persönlichkeit reifen können.

Nichts anderes möchte Gott, möchte Weihnachten, möchte die Botschaft der Bibel in uns und für uns Menschen bewirken. „Denn alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schriften Hoffnung haben.“ Unsere Aufgebe ist es, auf die überlieferten Schriften, auf die Botschaft Gottes und auf unsere Entwicklungsschritte zu achten und ihnen Raum zu geben. Hier Geduld aufzubringen, ist nicht immer einfach. Das kennen wir aus persönlichem Erleben, das kennen wir von Menschen, die mit uns ihr Leben teilen. Die Entwicklungen, die für uns anstehen, die Schritte, die hier zu gehen sind, sind oft nicht einfach, und doch können und möchten sie uns Trost schenken, Trost, weil sich unser Leben beruhigen kann, wenn wir mit Geduld und Mut die Schritt gegangen sind, die notwendig waren, um zu wachsen.

Matthäus beschreibt es so: „In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen!“ Achtetet auf die Anzeichen, die euch in eine persönliche Entwicklung schicken möchten, denn eine neue, weiterentwickelte und klarere Zukunft wartet auf euch. Achtete auf die Stimme in euch, die wie in der Wüste ruft, geh deinen Weg weiter, öffne dich dem Neuen Schritt für Schritt.

Wenn wir uns so immer wieder, auch mit der nötigen Geduld, auf den Weg machen, dann wird Weihnachten, dann wird Menschwerdung, dann wird Inkarnation Wirklichkeit, und das nicht nur am und um den 24. Dezember, sondern immer wieder, wenn wir uns den Entwicklungsmöglichkeiten, wenn wir uns den inkarnatorischen Kräften ins uns öffnen und sie wirken lassen. Sascha Heinze SAC

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